Woidke besucht die Ohst AG

Veröffentlicht am 07.06.2018 in Wirtschaft

Dietmar Woidke hat auf seiner „Zukunftstour Heimat“ Station bei dem Rathenower Traditionsunternehmen Ohst Medizintechnik gemacht. Von Beschäftigten wollte er wissen, was diese an ihrem Arbeitsort schätzen.

Rathenow

Chris Schedlo brachte es auf den Punkt. „Heimat ist ein Gefühl“, sagte der Leiter des Qualitätsmanagements der Ohst Medizintechnik AG. Ministerpräsident Dietmar Woidke hatte am Mittwoch auf seiner „Zukunftstour Heimat“ Station bei dem Rathenower Traditionsunternehmen gemacht. Und nachdem Vorstand Stephan Dunke den Landesvater durch den Betrieb geführt hatte, wollte Woidke in einer Runde mit Mitarbeitern erfahren, was diese an ihrem Arbeitsort schätzen – und was aus ihrer Sicht vielleicht verbesserungswürdig ist.

Familienunternehmen seit 1937

Die Ohst Medizintechnik AG stellt im Gerwerbegebiet Grünauer Fenn hochwertige Gelenkimplantate und chirurgische Instrumente her.

Das 1937 gegründete Familienunternehmen beschäftigt derzeit 124 Mitarbeiter. Sechs bis acht Auszubildende gibt es.

Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Norbert Ohst, der bis vor Kurzem dem Unternehmen vorstand. Die Unternehmensführung haben dessen Söhne Stephan Dunke und Sebastian Sturm übernommen.

Die emotionale Bindung an die Heimatregion wurde von allen Befragten als zentraler Grund für die Wahl des Arbeits- und Lebensortes benannt. Stellvertretend dafür steht die Geschichte von Maren Eherecke, Mitarbeiterin im Verkauf des Unternehmens. Nach Kindheit und Jugend im Havelland ging sie hinaus in die weite Welt. Sieben Jahre lang lebte sie in Irland. Und ist vor kurzem zurückgekehrt. Nicht nur, weil sie hier ein Haus geerbt hat. Sondern auch und vor allem, weil auch in der Ferne ihre Bindung an die Orte ihrer ersten Lebensphase nie verloren gegangen ist.

 

Soziale Standards geben Sicherheit

Als Mutter zweier Kinder habe sie mittlerweile die Sicherheit schätzen gelernt, führte die junge Frau weiter aus. Gerade weil sie im Ausland gelebt habe, wisse sie das soziale Netz in Deutschland zu schätzen, sagte sie. In Dingen wie Kinderbetreuung und Krankenversicherung seien die Standards in Deutschland enorm hoch.

Schedlo hatte gesagt, dass die Bindung zu der Region, in der man aufgewachsen sei, bei der Wahl des Arbeits- und Lebensortes andere Aspekte in den Hintergrund treten lasse. „Anderswo werden höhere Gehälter gezahlt. Und in einer Großstadt mag das Freizeitangebot größer sein“, sagte er. „Aber am wohlsten fühle ich mich, wo mir die Menschen und die Landschaft vertraut sind.“

Bei aller Liebe zur Heimat machten die Befragten deutlich, dass zu einem ausgefüllten Leben in Sachen Versorgung und Infrastruktur natürlich gewisse Standards erreicht sein müssen. Vernünftige Kitas und Schulen wurden genannt, eine gute Verkehrsanbindung an den Rest der Welt – im Rathenower Fall besonders nach Berlin – eine stabile Versorgung mit schnellem Internet und ein Ärztenetz, das lange Wege erspart.

Förderung für Kitas

Dietmar Woidke konnte zumindest in einigen der angesprochenen Felder aus Landessicht von Fortschritten berichten. So sei die Beitragsfreiheit für das letzte Kitajahr gerade im Landesparlament beschlossen worden. Außerdem gebe es ein Programm, das den Bau neuer Kitas fördere. Zum Zweck der Entlastung der Pendlerstrecke zwischen Berlin und Rathenow werde auf Druck des Landes an einer Reaktivierung der Lehrter Bahn gearbeitet.

Landrat Roger Lewandowski, der mit Rathenows Bürgermeister Ronald Seeger an dem Termin bei Ohst teilnahm, fügte hinzu, dass beim Kreis gerade an einem Konzept zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs rund um Rathenow gearbeitet werde.

Der gebürtige Forster Dietmar Woidke war sichtlich erfreut über die enge Bindung zur Heimat, von der ihm berichtet wurde. Er selbst habe mal ein paar Jahre in Bayern verbracht, sagte er. Aber es habe für ihn immer festgestanden, in die Mark zurückzukehren.

Von Markus Kniebeler

Quelle: http://www.maz-online.de/Lokales/Havelland/Rathenow/Woidke-besucht-die-Ohst-AG

 
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